Leitungs- und Objektortung
Kabel, Leitungen, Kanäle, Fundamentreste, Findlinge, ...
Im Vorfeld von Baumaßnahmen müssen Ver- und Entsorgungsleitungen, Schachtbauwerke etc. recherchiert werden, um eine Planungsoptimierung sowie eine Risikominimierung hinsichtlich potentieller Leitungsschäden zu erzielen. Oftmals sind jedoch vorhandene Leitungsdokumentationen unvollständig oder fehlerhaft, so dass weiterführende Untersuchungen unerlässlich sind. Bis heute werden noch immer – ja nach Brisanz – Suchschlitze angelegt, um die Lage besonders gefährdeter oder gefahrbringender Leitungen exakt zu ermitteln.
Seit Mitte der 80er Jahren hat sich die Leitungsortung unter Einsatz des elektromagnetischen Induktionsverfahrens (EMI) und vor allem des elektromagnetischen Reflexionsverfahrens (EMR, Georadar) etabliert. Unter Einsatz des Georadars sind auch nichtmetallische Leitungen gut detektierbar. Anstelle von Suchschlitzen erfolgt eine Leitungsortung, wobei auch unter urbanen Messbedingungen in der Regel gute Ergebnisse erzielbar sind. Bei kritischen Bausituationen – wie z.B. im grabenlosen Leitungsbau die Kreuzung einer Hochspannungsleitung in geringer Distanz – werden weiterhin Suchschlitze bevorzugt. Vielfach genügt es aber auch, Bereiche „freizumessen“, in denen mit Leitungen nicht zu rechnen ist (z.B. zur Festlegung von Bohransatzpunkten). Aber auch bei der Planung neuer Leitungsverlegemaßnahmen kann eine Leitungsortung bei der Trassierung hilfreich sein.
Da es sich bei einer Leitungsortung um eine indirekte Methode handelt, bleibt gerade bei heiklen Suchobjekten oder besonders dichter Leitungssituation trotz aller Erfahrungen ein Restrisiko z.B. bei Abschattungseffekten von Leitungen durch höher liegende Leitungen, für das keine Haftung übernommen werden kann.